Der Cerro Santa Lucía

Wer Chiles Hauptstadt Santiago besucht, kommt an einem Besuch des Cerro Santa Lucía nicht vorbei. Der 69 Meter hohe Hügel legt Zeugnis ab von der Ankunft der spanischen Soldaten unter Pedro de Valdivia. Seine Truppe war am 13. Dezember 1940, dem Tag der Heiligen Lucia von Syrakus, auf dem rund 600 Meter hoch gelegenen Plateau unterhalb der Anden angekommen.

Für den Bau eines ersten befestigten Wachturms wählte Valdivia den von den Indigenen Huelén (Schmerz, Traurigkeit) genannten Felsen. Hier soll Santiago am 12. Februar 1541 offiziell gegründet worden sein. Die kleine Festung, die heute mitten im Stadtzentrum liegt, sollte die Spanier gegen die Angriffe der kriegerischen Mapuche schützen.

In den ersten Jahrhunderten der spanischen Besiedlung wurde an dem Hügel Wein angebaut. Später bildete sich rund um den Hügel das Stadtviertel Lastarria. Während des Unabhängigkeitskrieges bauten die Spanier die Befestigungen auf dem Hügel aus, zwei Plattformen mit Kanonen wurden hoch oben eingerichtet.

Im Jahre 1847 begann man mit dem Bau eines der ersten Observatorien auf dem Hügel, mit dem der Sternenhimmel in Südamerika erforscht wurde. Im späten 19. Und frühen 20. Jahrhundert erfolgte dann die Umwandlung der Festung in einen Park, in dem bis heute verliebte Pärchen den Blick auf die Hochhäuser der Stadt und die dahinter aufragenden Anden genießen. Der dichte Smog, den hunderttausende von Autos täglich in die Luft blasen, verschleiert die Anden jedoch oftmals. Den Aufstieg hoch auf den geschichtsträchtigen Ort sollte trotzdem niemand versäumen!

P.S.: Zu erreichen ist der Hügel über der Metrostation Santa Lucía.

Fotos: Thomas Milz