Barfuß durchs Unterholz

Km.0, Pinot Noir Roble, Gran Reserva, 2010, Bodega Familia Irurtia, Uruguay Und er geht schon wieder durch den Wald. Nicht auf den ausgetretenen Pfaden. Die Äste versperren seinen Weg. Er singt Liebeslieder und denkt dabei an sie. Er geht tiefer in den Wald hinein, lässt sich nicht aufhalten. Es ist kalt und nass. Die Kälte …

Traubiges: Novembersonne

Del Pedregal Selección 2015 Chardonnay, Antigua Bodega Stagnari Ich wurde geboren in einer Welt, in der nichts ewig ist, nichts für immer hält. Nicht einmal das Licht. Es kommt es, es geht. Es bleibt wie es will, mal länger, mal kürzer. Manchmal taucht es gar nicht auf – und dann fürchte ich, es nie wieder …

Selten habe ich so lebhafte Gebete gehört. „Oración“, das dritte Album des uruguayischen Schlagzeugers und Percussionisten Guillermo McGill, hat nichts mit esoterischer Entspannungsmusik zu tun, sondern überzeugt durch seine musikalische Klarheit und Kraft, sowohl in den andächtigen Momenten als auch während der Improvisationen. Zu seinen Begleitern der letzten CD – dem britischen Saxophonisten Julián Argüelles, …

Uruguays 70er im Doppelpack (03/2006)

Die Brüder Hugo und George Fattoruso (Piano bzw. Schlagzeug uvm.) sind für den Rock (und den Jazz) in Uruguay ähnlich wichtig wie Udo Lindenberg für den Deutschrock. Sie gründeten die Rockband – Los Shakers – und spielten in diversen anderen Formationen mit. 1969 verließen sie Uruguay auf der Suche nach neuen musikalischen Herausforderungen Richtung New …

Sexteto Electronico Moderno trifft Bajofondo Tango Club (11/2005)

Der Hammond-Sound wabert aus den Boxen, ein relaxtes Gefühl stellt sich ein. Trotz einer miserablen Wirtschaftslage und instabiler Verhältnisse im Uruguay der 60er Jahre, florierte in Montevideo das Nachtleben und Gruppen wie das „Sexteto Electronico Moderno“ (SEM) lieferten die Musik dazu. 1968 produzierten sie ihr erstes Album, das sich unglaubliche 14.000 mal verkaufte. Ihre Mischung …

Pangea Ultima trifft Diego Piñera (01/2018)

Alfred Wegeners Theorie der Kontinentalverschiebung hat es erst möglich gemacht, in sich verschiebenden Landmassen zu denken. Er erfand auch die Wortschöpfung pangea für den letzten Superkontinent, der dann in unsere heutigen Kontinente „zerbrach“. Soweit der tektonische Unterbau zum Album des deutsch-mexikanischen Band-Projekts Pangea Ultima, das sich nach einem in der Zukunft möglicherweise wieder entstehenden Superkontinent …

Nostalgie und Futurismus

Eines der am häufigsten fotografierten Gebäude im Land ist Casapueblo: Atelier und Museum des lateinamerikanischen Picasso: Carlos Páez Vilaró. An dem extravaganten Gebäude in Punta Ballena wurde 36 Jahre lang gebaut. Doch ist es bei Weitem nicht das einzige Bauwerk in Uruguay, das sich zu besuchen lohnt. Schon bei der Ankunft (sofern man einfliegt) überrascht …

Vom Ex-Sträfling zur Kultfigur – der Gaucho

Oft heißt es, der echte, der urtümliche, der wahre Uruguayo sei der Gaucho. Dabei gibt es viele Mythen um die Entstehung dieser Berufsgattung – denn „gaucho“ bedeutet nichts anderes als Viehhirt bzw. Landarbeiter. Die Gauchos waren (ähnlich wie die Cowboys in den USA) vor allem für die Erschließung des Landes zuständig. Das Landesinnere Uruguays, „El …

Traditionell

Bitte nicht von der Pampa sprechen, wenn man über das uruguayische Landesinnere redet: Die Pampa ist in Argentinien. In Uruguay heißt das entsprechende Gebiet – auch wenn es streng genommen geografisch eine Verlängerung der argentinischen Pampa darstellt – entweder Interior oder Campo. Über so viele Jahrzehnte gab es Krieg und Streit zwischen den beiden Ländern, …