¡Baila Salsa! (12/2006)

Salsa tanzen ist beliebt und macht Spaß: davon zeugt die immer noch große Zahl an Lokalen und Diskotheken mit Salsa-Abenden in deutschen Großstädten. Nur… wie bekommt man diese Schritte hin? Und das mit der Leichtigkeit und der Eleganz der kubanischen Tänzer. Ein Tanzkurs auf DVD (dreisprachig) soll uns ungelenken Europäern nun Hilfe bringen.

Cuban Salsa Dance Course
(DVD)
Danza y Movimiento

Tanzlehrer Waldemar Guijarro und seine Tänzer möchten uns in fünf Kapiteln die wichtigsten Schritte beibringen. Grundschritte und Drehungen demonstrieren die jungen Tänzer am Strand oder in der Altstadt von Havanna. Mir geht das allerdings zu schnell – gut, dass es die Wiederholtaste gibt – die langen Filmsequenzen erzeugen zwar eine gute Stimmung und Lust nach Kuba zu reisen, aber bringen mir über weite Strecken zum Nachahmen wenig.

Die Idee, die Tänzer auf einer Glasplatte von unten zu filmen, um die Schrittmuster zu zeigen ist zwar gut, aber besser wäre wohl gewesen eine Kamera über dem Tänzer zu montieren, die seine Schritte zeigt oder Schrittmuster zu animieren, denn dann fiele es leichter die eigenen Füße zu der schnellen Musik, auf die unbedingt geachtet werden muss, zu koordinieren. Aber ich bin auch kein besonders guter Tänzer…

Dieser Salsa-Kurs wird für Naturtalente ausreichend sein, Normalbegabten empfehle ich weiterhin den Tanzkurs bzw. die Gratisstunde in der Discothek und die DVD als sinnvolle Ergänzung. Bleibt noch die Frage, warum Waldemar auf Deutsch von einem Kubaner (?) synchronisiert wird: Das wirkt zwar amüsant authentisch, lenkt aber irgendwie ab, eine deutsche Originalsprecher diente der Sache eher!

 

Wer schon Tanzen kann, dem sei die CD von Calle Real empfohlen. Timba – also die Vermischung der Salsa mit Elementen aus dem Hiphop, Pop, Funk etc. – ist ihr bevorzugter Stil, gut zu hören in „Rompiendo murallas“ oder „Dime que me quieres“. Das besondere an Calle Real: sie kommen aus Schweden!

Calle Real
Calle Real Con Fuerza
galileo mc

Dort haben sich viele Latinos niedergelassen, auch Kubaner wie der berühmte Pianist Bebo Valdés, dessen Sohn Rickard hier die Timbales bedient.

Der Kopf der Gruppe hat chilenische Wurzeln. Die Mehrheit der Musiker sind jedoch „echte“ Schweden oder andere Europäer, deren Spiel nicht von „echten“ Kubanern zu unterscheiden ist, weswegen sie 2003 auch schon auf die Insel eingeladen wurden. Der europäische Einfluß ist nur bei einigen Intros zu hören, die sie origineller gestalten als die meisten Latino-Bands.

Cover: amazon